Es liegen derzeit keine genauen Daten vor, wie viele Menschen in Österreich an Angststörungen leiden. Von anderen Ländern gibt es jedoch Studien, die auf eine steigende Tendenz hinweisen:
- 9% der deutschen Bevölkerung leiden aktuell an einer Angststörung. (Quelle: Bundesgesundheitssurvey, Dresdner Angststudie von Margraf)
- ca. 25% der US-Bevölkerung haben im Laufe ihres Lebens eine Angststörung: 6% eine Agoraphobie (Angst vor Menschenmengen), 3% eine Panikstörung, 5% eine generalisierte Angststörung, 11% eine spezifische Phobie, 13% eine soziale Phobie, 8 % eine posttraumatische Belastungsstörung, 2,5% eine Zwangsstörung. (Quelle : NCS-Studie)
- Angst- und Panikstörungen sind bei Frauen die häufigste, bei Männern (nach dem Alkoholmissbrauch) die zweithäufigste psychische Störung (Quelle: Morschitzky, H. (2004). Angststörungen. Diagnostik, Konzepte, Therapie, Selbsthilfe. Wien: Springer)
- Jedes 10. Kind ist von einer Angststörung betroffen und damit sind Angststörungen die häufigste psychische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen (Quelle: Bella Studie, Robert Koch Institut)
Die erste Panikattacke passiert vermeintlich unerwartet und plötzlich, sodass der Betroffene meist ratlos über deren Ursache ist. Einer Panikattacke geht jedoch ein länger anhaltender Stressfaktor voraus, deren Ursache auch schon Jahre zurückliegen kann, jedoch psychisch nicht verarbeitet, sondern nur verdrängt wurde. Diese emotionalen Belastungen können z.B. beruflicher oder familiärer Stress sein, Scheidung, Todesfall, Schulden, drohende Arbeitslosigkeit, Zukunftsängste, Trennungsängste oder auch eine andere belastende Situation. Die erste Panikattacke tritt meist in einer Entspannungsphase auf, wo der Stressfaktor bereits nachgelassen hat (z.B. im Liegen, beim Autofahren, im Theater oder bei einem Einkaufsbummel). Die betroffene Person fühlt sich sehr wohl und es ist daher umso überraschender für sie, dass sie genau jetzt von einer Panikattacke heimgesucht wird. Oft vermuten die Betroffenen zuerst ein physiologisches Problem (Herzproblem, nervliches Leiden…) und sind meist umso ratloser, wenn ihnen aus ärztlicher Sicht versichert wurde: „Sie sind medizinisch völlig gesund.“. Nachdem man eine Panikattacke durchlebt hat, fürchtet man oft nichts mehr, als dass sich dieser Zustand wiederholt und so entsteht ein Teufelskreis: Die Angst vor der Angst.
Hier geht es weiter zu einer kleinen Bröschüre zu diesem Thema (inkl. Selbstest Notfalltipps) – zum Weiterlesen: Angstzustände und Panikattacken – Broschüre